Die Blockchain-Technologie hat die Geschäftswelt verändert, und auch das Supply Chain Management ist dabei keine Ausnahme. Mit ihrer Fähigkeit, sichere und transparente Netzwerke zu schaffen, wird die Blockchain die Art und Weise, wie wir Supply Chains managen, neu gestalten. Und es hat schon angefangen.
Daher wird hier viel Zeit, Geld und Energie investiert, und ein Vielfaches davon wird in der Zukunft für die Branche erwartet: Einem umfassenden Forschungsbericht von Market Research Future (MRFR) zufolge soll der Markt bis Ende 2030 deutlich wachsen und einen Wert von rund 17,15 Milliarden USD erreichen.
In den letzten Jahren ist das Supply Chain Management immer komplexer geworden. Die Globalisierung und die Fortschritte in der Technologie haben es Unternehmen ermöglicht, länderübergreifend zu agieren und mit Lieferanten und Partnern aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Dies hat zwar zu mehr Effizienz und niedrigeren Kosten geführt, aber auch neue Herausforderungen mit sich gebracht.
Eine der größten Herausforderungen im Supply Chain Management ist die Aufrechterhaltung der Transparenz im gesamten Netzwerk. Wenn sich Waren von einem Ort zum anderen bewegen, kann es schwierig sein, sie genau zu verfolgen. Dieser Mangel an Transparenz kann zu Verzögerungen, Störungen und Betrugsfällen führen. Also so, wie es bisher immer der Fall war.
Und genau hier kommt die Blockchain ins Spiel. Durch die Schaffung eines sicheren und transparenten Netzwerks, das die Verfolgung von Waren in jeder Phase der Lieferkette in Echtzeit ermöglicht, kann die Blockchain-Technologie dazu beitragen, viele dieser Herausforderungen zu bewältigen. Sie bietet ein manipulationssicheres Verzeichnis (die sogenannte “Ledger”), das die Datenintegrität sicherstellt und gleichzeitig allen Parteien im Netzwerk den Zugriff auf Informationen in Echtzeit ermöglicht.
In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie die Blockchain-Technologie dazu beitragen kann, Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Effizienz in der gesamten Lieferkette zu verbessern. Wir werden verschiedene Anwendungsfälle für Blockchain im Supply Chain Management untersuchen und Best Practices für eine erfolgreiche Implementierung aufzeigen. Zum Schluss werfen wir einen Blick in die Zukunft und betrachten, wie die Blockchain-Technologie das Supply Chain Management in den kommenden Jahren transformieren wird.
Die Grundlagen der Blockchain-Technologie
Blockchain-Technologie ist eine dezentrale digitale Ledger, die Transaktionen auf eine sichere und transparente Weise aufzeichnet. Sie wurde erstmals 2008 als Rückgrat von Bitcoin eingeführt, hat sich aber seitdem auf eine Vielzahl von Anwendungen ausgeweitet.
Die Blockchain besteht aus Blöcken, die in chronologischer Reihenfolge miteinander verbunden sind und eine Kette bilden. Jeder Block enthält eine Reihe von Transaktionen, die von Netzwerkteilnehmerinnen und -teilnehmern, den sogenannten Nodes, verifiziert wurden. Sobald ein Block zur Kette hinzugefügt wurde, kann er nicht mehr geändert oder gelöscht werden.
Eines der Hauptmerkmale der Blockchain-Technologie ist ihre Dezentralisierung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbanken, die in der Regel von einer einzigen Instanz kontrolliert werden, können bei der Blockchain mehrere Parteien am Netzwerk teilnehmen und Transaktionen verifizieren. Das bedeutet, dass es keinen zentralen Kontrollpunkt (engl. central point of control) und keinen einzigen Schwachpunkt (engl. single point of failure) gibt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Blockchain-Technologie ist ihre Sicherheit. Der Einsatz von Kryptographie stellt sicher, dass Daten, die einmal in der Blockchain aufgezeichnet wurden, nicht mehr ohne Zustimmung der Netzwerkbeteiligten geändert werden können. Dies macht es für Cyberkriminelle oder böswillige Akteure praktisch unmöglich, die Daten in der Blockchain zu manipulieren.
Außerdem gibt es verschiedene Arten von Blockchains, darunter öffentliche Blockchains, private Blockchains und konsortiale Blockchains. Öffentliche Blockchains stehen jedem offen, der daran teilnehmen möchte, und erfordern keine Erlaubnis von irgendjemandem, um beizutreten. Private Blockchains hingegen sind nur für autorisierte Personen zugänglich, die vom Eigentümer oder der Eigentümerin des Netzwerks eine Erlaubnis erhalten haben. Konsortiale Blockchains sind semi-privat und erfordern die Erlaubnis von mehreren Parteien, um teilzunehmen.
Insgesamt bietet die Blockchain-Technologie eine sichere und transparente Möglichkeit, Transaktionen aufzuzeichnen, ohne dass zwischengeschaltete Stellen oder eine zentrale Kontrolle erforderlich sind. Ihre Dezentralität und Sicherheit machen sie daher zu einer idealen Lösung für das Supply Chain Management, bei dem Transparenz und Vertrauen zwischen verschiedenen Parteien entscheidende Komponenten sind.
Vorteile der Blockchain im Supply Chain Management
Die Implementierung der Blockchain-Technologie im Supply Chain Management kann eine Reihe von Vorteilen bieten, darunter:
Verbesserte Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Vertrauen
Die Schlüsselqualität der Blockchain ist die transparente und unveränderliche Aufzeichnung aller Transaktionen innerhalb der Lieferkette. Dies erleichtert die Rückverfolgung von Produkten von ihrem Ursprung bis zu ihrem Bestimmungsort, verbessert die Rechenschaftspflicht und verringert das Betrugsrisiko. Das sorgt auch für eine größere Transparenz innerhalb der Lieferkette und ermöglicht es Unternehmen, Produkte zu verfolgen und die Leistung in Echtzeit zu überwachen. Dies wiederum kann auch das Vertrauen zwischen den Partnern innerhalb der Lieferkette verbessern.
Erhöhte Effizienz führt zu Geschwindigkeit
Durch die Automatisierung vieler Prozesse innerhalb der Lieferkette kann die Blockchain-Technologie die Effizienz steigern und Kosten senken. Beispielsweise können Zahlungen automatisiert, Lagerbestände verfolgt oder Logistikprozesse rationalisiert werden. Und sie ebnet den Weg für eine weitere wichtige Komponente: die erforderliche Geschwindigkeit.
Reduzierte Kosten
Die Einführung der Blockchain-Technologie kann dazu beitragen, die Kosten in der gesamten Lieferkette zu senken, indem Zwischenhändlerinnen und -händlern beseitigt und der Verwaltungsaufwand reduziert wird. Das beginnt in der Entwicklungs- und Planungsphase und reicht bis zur Herstellung, Auslieferung und auch Rückgabe von Produkten.
So kann beispielsweise die Automobilindustrie Kosten sparen, indem sie die Kosten für die Bestandsverfolgung senkt. Derzeit erfordert die Verfolgung von Lagerbeständen manuelle Aufgaben wie die Überprüfung der Verfügbarkeit von Beständen und die manuelle Aktualisierung von Datensätzen. Durch den Einsatz von Blockchain können Unternehmen diese Prozesse automatisieren und den damit verbundenen Verwaltungsaufwand reduzieren.
Die Blockchain hat ebenfalls das Potenzial, Daten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg sicher zu speichern und zu teilen. Das bedeutet, dass alle Beteiligten – von der Lieferung über die Herstellung bis hin zum Handel – in Echtzeit auf die gleichen Daten zugreifen können. Dies trägt dazu bei, die mit der manuellen Dateneingabe und Fehlern verbundenen Kosten zu senken und die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien zu verbessern. Auch die Reduzierung des Papierkrams in der gesamten Lieferkette ist enorm. Darüber können die Kosten für die Produktentwicklung gesenkt werden, indem die Blockchain eine sichere Plattform für die Verfolgung des Fortschritts während des gesamten Designprozesses bietet und sicherstellt, dass Änderungen genau nachverfolgt werden. Dies wiederum führt dazu, Verzögerungen und Fehler während der Entwicklungsphase zu minimieren und ermöglicht eine schnellere Markteinführung (TTM).
Erhöhte Sicherheit durch Unveränderlichkeit
Aufgrund ihrer dezentralisierten Natur und der Verwendung von Kryptographie ist die Blockchain-Technologie sehr sicher. Die Unveränderlichkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften der Blockchain. Durch die Verwendung von dezentralen Ledgern und verschlüsselten Techniken können die in einer Blockchain gespeicherten Daten dauerhaft gesichert werden und bleiben im Laufe der Zeit unverändert. Dies macht es böswilligen Personen praktisch unmöglich, die Daten auf der Blockchain zu manipulieren oder die Historie von Transaktionen zu verändern. Die Unveränderlichkeit ermöglicht auch eine bessere Rückverfolgbarkeit innerhalb einer Lieferkette, da alle Daten unveränderlich sind und leicht zu ihrer Quelle zurückverfolgt werden können. Auch dies stärkt das Vertrauen zwischen den verschiedenen Parteien in der Lieferkette und macht es für Unternehmen einfacher, die Rechenschaftspflicht zu wahren.
Bessere Customer Experience
Auch die Kundschaft selbst profitiert vom Einsatz der Blockchain im SCM, da die Unternehmen in der Lage sind, Produkte schneller und präziser zu liefern. Außerdem können Kundinnen und Kunden dank der Transparenz von Blockchain die Herkunft ihrer Produkte zurückverfolgen und sie durch die Lieferkette verfolgen. Dies trägt dazu bei, das Vertrauen der Kundschaft in die Unternehmen zu stärken, da sie genau sehen können, wo sich ihr Produkt befindet, und wissen, dass das Produkt authentisch und auf verantwortungsvolle Weise hergestellt worden ist. Nachhaltigkeit ist in diesem Jahrzehnt ein Schlüsselfaktor, für die Verbrauchenden und Unternehmen gleichermaßen. Vertrauen und die Möglichkeit, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, die sich auf den Planeten und das Leben der Menschen, die an dem Produkt arbeiten, auswirken, ist äußerst zufriedenstellend und führt zu einem hohen Niveau der Customer Experience und Zufriedenheit.
Anwendungsfälle für Blockchain im Supply Chain Management
Es gibt viele potenzielle Anwendungsfälle für die Blockchain-Technologie im Supply Chain Management. Hier sind einige der vielversprechendsten Anwendungen. Die Rückverfolgbarkeit ist die Grundlage der meisten Anwendungsfälle und Vorteile, die sich aus dieser Befähigung ergeben.
Rückverfolgbarkeit und Transparenz
Eine der größten Herausforderungen für Führungskräfte im Supply Chain Management ist die Aufrechterhaltung der Transparenz im gesamten Netzwerk. Die Blockchain-Technologie kann helfen, diese Herausforderung zu meistern, indem sie eine sichere und transparente Möglichkeit bietet, Waren auf ihrem Weg durch die Lieferkette zu verfolgen. Dies kann dazu beitragen, die bereits genannten Probleme zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz, die Sicherheit und das Einkaufserlebnis für Unternehmen, Großhandel, Einzelhandel und letztendlich für die Verbrauchenden zu verbessern.
(Abb 1: Cointelegraph – Vorteile der Blockchain-basierten Rückverfolgbarkeit)
Ökologische und ethische Nachhaltigkeit
Da Nachhaltigkeit und ESG-Aspekte in unserer Welt immer wichtiger werden, wird Blockchain-Technologie zur Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit eingesetzt, indem Kohlenstoffemissionen und andere Umweltauswirkungen in der gesamten Lieferkette verfolgt werden. Diese Informationen können dann genutzt werden, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und die Umweltauswirkungen insgesamt zu reduzieren. Darüber hinaus kann die Blockchain-Technologie Unternehmen dabei helfen, sicherzustellen, dass ihre Produkte aus ethischen Quellen stammen. Durch die Rückverfolgung von Produkten ab dem Ursprungsort können Unternehmen potenzielle ethische Probleme wie Kinder- oder Sklavenarbeit, faire Löhne oder sichere Arbeitsumgebungen in der Lieferkette identifizieren und anschließend auf ethisch-nachhaltige Lösungen zurückgreifen.
Qualitätssicherung
Durch den Einsatz der Blockchain kann sichergestellt werden, dass Produkte über die gesamte Lieferkette hinweg bestimmte Qualitätsstandards erfüllen. Denn anhand der Aufzeichnung von Daten auf der Blockchain in jeder Phase der Produktion können Unternehmen die Einhaltung bestimmter Anforderungen verfolgen und überprüfen.
Fälschungsschutz
Marken- und Produktpiraterie durch gefälschte Produkte sind in vielen Branchen ein wesentliches Problem, insbesondere bei Luxusgütern und Arzneimitteln. Die Blockchain-Technologie kann dazu beitragen, Fälschungen zu verhindern, indem sie eine fälschungssichere Aufzeichnung des Eigentums und der Authentizität von Produkten erstellt.
Automatisierte Zahlungsabwicklung
Mit Hilfe der Blockchain lässt sich auch die Zahlungsabwicklung in Lieferketten rationalisieren. Durch den Einsatz von Smart Contracts können Zahlungen auf der Grundlage vordefinierter Bedingungen wie Lieferbestätigung oder Qualitätsprüfung automatisiert werden.
Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie die Blockchain-Technologie im Supply Chain Management eingesetzt werden kann. Da sich die Technologie weiterentwickelt, werden wir im Laufe der Zeit wahrscheinlich noch mehr innovative Anwendungsfälle sehen. Am Ende dieses Artikels sehen Sie (Abb 2.), in welchem Umfang die Blockchain zukünftig in verschiedenen Bereichen Einfluss haben wird.
Herausforderungen und Grenzen der Blockchain im Supply Chain Management
Während die Blockchain-Technologie viele potenzielle Vorteile für das Supply Chain Management bietet, gibt es auch einige Herausforderungen und Einschränkungen, die unbedingt beachtet werden müssen:
Integration in bestehende Systeme
Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, die die Blockchain einführen wollen, ist die Integration in ihre bestehenden Systeme. Dies kann ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess sein, insbesondere wenn das Unternehmen mehrere Legacy-Systeme im Einsatz hat. Das bedeutet, dass die meisten Firmen Zeit und Ressourcen benötigen, um sicherzustellen, dass ihre Systeme richtig mit der Blockchain verknüpft werden.
Cybersecurity und Datenschutz
Unternehmen müssen sich der Sicherheitsrisiken bewusst sein, die mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie verbunden sind. Obwohl die dezentrale Ledger von Natur aus sicher ist, können böswillige Personen immer noch andere Schwachstellen ausnutzen, um Daten und Netzwerke zu kompromittieren. Das Gleiche gilt für den Datenschutz. Aufgrund der Transparenz der Blockchain besteht gleichermaßen das Risiko, dass sensible Informationen preisgegeben werden, wenn keine entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Unternehmen müssen wachsam sein, um ihre Systeme vor Sicherheitsbedrohungen, Datenschutzverletzungen und Kriminellen zu schützen. Cybersicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Firewalls und Identitätsüberprüfung sollten Teil eines jeden Sicherheitsprotokolls sein und in jedem Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen – auch unabhängig davon, ob die Blockchain involviert ist oder nicht.
Aspekte der Skalierbarkeit
Je mehr Unternehmen die Blockchain-Technologie einsetzen, desto mehr stellt sich die Frage der Skalierbarkeit. Die aktuelle Infrastruktur ist möglicherweise nicht dazu in der Lage, große Mengen an Transaktionen ohne erhebliche Verzögerungen oder andere Leistungsprobleme zu verarbeiten. Diese Herausforderung geht Hand in Hand mit der Integration in Altsysteme.
Rechtliche und regulatorische Ungewissheit
Da die Blockchain-Technologie noch relativ neu ist, besteht eine gewisse Unsicherheit darüber, wie sie in den verschiedenen Rechtsordnungen reguliert werden wird. Dies birgt rechtliche und regulatorische Risiken für Unternehmen, die diese Technologie einsetzen möchten. Unternehmen müssen sich über alle Änderungen in der Regulierung im Klaren sein, die sich auf ihre Nutzung der Blockchain-Technologie auswirken könnten.
Kostengesichtspunkte
Schließlich gibt es auch Kostenüberlegungen, die mit der Implementierung der Blockchain im Supply Chain Management verbunden sind. Während die potenziellen Vorteile erheblich sind, müssen Unternehmen auch die Kosten berücksichtigen, die mit der Entwicklung und Pflege eines Blockchain-Netzwerks im Laufe der Zeit verbunden sind. Und da die Blockchain-Technologie noch recht jung ist, gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Entwicklern und Entwicklerinnen.
Best Practices für die erfolgreiche Implementierung der Blockchain im Supply Chain Management
Trotz der Herausforderungen gibt es bewährte Wege, die Blockchain im Supply Chain Management erfolgreich einzusetzen. Unternehmen sollten dazu diese Best Practices befolgen:
1. Identifizieren Sie wichtige Anwendungsfälle
Vor der Implementierung der Blockchain-Technologie ist es unerlässlich, die wichtigsten Anwendungsfälle zu identifizieren, die den größten Nutzen für Ihre Lieferkette bringen werden. Die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit öffnet die Tür für weitere Vorteile wie die Reduzierung von Betrug und die Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit. Berücksichtigen Sie immer die potenziellen Risiken und Kosten, die mit dem Anwendungsfall verbunden sind, und denken Sie an das Worst-Case-Scenario.
2. Befolgen Sie bewährte Sicherheitspraktiken
Wenn es um Datensicherheit geht, müssen Unternehmen unbedingt die besten Praktiken anwenden, um sicherzustellen, dass sensible Informationen geschützt sind. Dazu gehören die Verwendung einer starken Verschlüsselung, die Implementierung von Maßnahmen zur Zugangskontrolle und die regelmäßige Überprüfung der Sicherheit des Netzwerks. Bei der Implementierung der Blockchain im Supply Chain Management ist die Gewährleistung des Datenschutzes und der Datensicherheit von entscheidender Bedeutung. Dies beinhaltet die Verwendung von Verschlüsselung oder anderen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz sensibler Informationen. Sicherheit sollte ganz oben auf Ihrer Agenda stehen.
3. Analysieren Sie die Auswirkungen auf bestehende Systeme (Legacy)
Bei der Implementierung der Blockchain-Technologie ist es wichtig, die möglichen Auswirkungen auf bestehende Systeme und Prozesse zu analysieren. Dazu gehört auch die Frage, wie sie mit Legacy-Systemen interagieren und welche Änderungen vorgenommen werden müssen, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten.
4. Kollaborieren Sie
Die Implementierung der Blockchain erfordert die Zusammenarbeit mit den Beteiligten in der gesamten Lieferkette. Indem Sie zusammenarbeiten, können Sie sicherstellen, dass alle an Bord sind und die Implementierung auch tatsächlich erfolgreich ist. Um diesen Erfolg zu erzielen, ist der Austausch von Informationen und Wissen unerlässlich, denn Ihre Partner und Partnerinnen haben die gleichen Herausforderungen wie Sie, wenn es um Sicherheit, Integration und Migration sowie um rechtliche Fragen geht.
5. Wählen Sie das richtige Blockchain-Netzwerk
Es gibt viele verschiedene Arten von Blockchain-Netzwerken, jedes mit seinen eigenen Stärken und Schwächen. Nehmen Sie sich Zeit, um das richtige Netzwerk für Ihre Bedürfnisse auszuwählen – auf der Grundlage von Faktoren wie Skalierbarkeit, Sicherheit und Interoperabilität. Denn dies wird in hohem Maße darüber entscheiden, ob Ihre Implementierung erfolgreich sein wird oder nicht.
6. Überwachen Sie die Leistung
Abschließend ist es wichtig, die Leistung Ihrer Blockchain-Implementierung im Laufe der Zeit zu überwachen. Auf diese Weise können Sie Probleme oder verbesserungswürdige Bereiche erkennen und sicherstellen, dass das System im Laufe der Zeit kontinuierlich einen Mehrwert bietet.
Wenn Sie diese Best Practices befolgen, können Unternehmen die Blockchain erfolgreich in ihre Lieferketten einführen und von ihren vielen potenziellen Vorteilen profitieren. Einer der wichtigsten Aspekte ist, die richtige Technologie-Expertise oder Fachkräfte an Bord zu haben, die sie durch den Implementierungsprozess leiten. Mit ihrer Expertise können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Blockchain-Investitionen erfolgreich sind und einen dauerhaften Wert schaffen.
Zukunftsausblick: Wie wird Blockchain die Zukunft des Supply Chain Managements verändern?
Die Blockchain-Technologie hat bereits begonnen, das Supply Chain Management zu verändern, aber ihre Auswirkungen stehen erst am Anfang. Hier sind einige Projektionen, wie Blockchain in Zukunft in das Supply Chain Management einfließen wird. Schauen Sie sich für weitere Einblicke auch Abb. 2 "Strategischer Geschäftswert von Blockchain“ an.
Größere Akzeptanz
Da immer mehr Unternehmen die Vorteile der Blockchain-Technologie erkennen, können wir davon ausgehen, dass sie in der gesamten Lieferkette verstärkt eingesetzt wird. Dies wird ein besser vernetztes und effizienteres Ökosystem schaffen, von dem alle Beteiligten profitieren.
Verstärkte Integration mit IoT
Wenn wir schon von einem vernetzten Ökosystem sprechen: Das Internet der Dinge (IoT) wird bereits in vielen Lieferketten eingesetzt, um Produkte zu verfolgen und die Leistung zu überwachen. Durch die Kombination mit der Blockchain-Technologie können IoT-Geräte für noch mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit innerhalb der Lieferkette sorgen.
Verbesserte Nachhaltigkeit
In Europa wird es bald eine verpflichtende Berichterstattung zu ökologischen, sozialen und Governance-Themen (ESG) geben. Am 16. Dezember 2022 hat das Europäische Parlament die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen verabschiedet. Mit der Richtlinie strebt die EU einen einheitlichen und verbindlichen Rahmen an, der Greenwashing beendet und die soziale Marktwirtschaft stärkt. In Zukunft werden Unternehmen mehr Informationen über die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihres Handelns geben müssen. Daher wird die Blockchain-Technologie dazu beitragen, die Nachhaltigkeit innerhalb der Lieferkette zu verbessern, indem sie es einfacher macht, nachhaltige Maßnahmen wie fairen Handel, faire Löhne oder ethische Praktiken zu verfolgen und zu überprüfen.
Neue Geschäftsmodelle entstehen
Mit der weiteren Entwicklung der Blockchain-Technologie könnten innerhalb der Lieferkette völlig neue Geschäftsmodelle entstehen, die sich ihre einzigartigen Fähigkeiten zunutze machen. Die Lebensmittelsicherheit ist ein Beispiel für ein neues Geschäftsmodell. Die IBM Food Trust Plattform nutzt die Blockchain-Technologie, um Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelversorgungskette zu verbessern. Die Plattform ermöglicht es allen Beteiligten – von Lebensmittelherstellung bis zum Einzelhandel – Informationen über die Herkunft, Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln zu verfolgen und auszutauschen. Auf diese Weise können kontaminierte oder unsichere Produkte schnell und genau identifiziert und aussortiert werden, wodurch das Risiko lebensmittelbedingter Krankheiten verringert und die Auswirkungen von Lebensmittelrückrufen minimiert werden.
(Abb 2: McKinsey – Strategischer Geschäftswert der Blockchain, via Visualcapitalist)